Chronik
Im April 1949 gründeten einige Anwohner der Wohngenossenschaft In den Klosterreben die Kloschterräbe-Schränzer als Guggenmusik mit dem Ziel an der Fasnacht 1950 erstmals auf einem Wagen am Cortège teilnehmen und inskünftig jedes Jahr ein neues Sujet auszuspielen. Der Anklang zu dieser Quartier-Clique war gross und so zählte sie bereits im Gründungsjahr 25 Aktiv- und 14 Passivmitglieder.
Die Kloschterräbe ist somit eine der ältesten noch bestehenden Wagencliquen von Basel und hat seit 1950 lückenlos an jeder Fasnacht teilgenommen, jedes Jahr mit einem neuen Sujet, neuen Larven und neuen Kostümen sowie einem Zeedel, jedoch einer ungeschriebenen Tradition folgend niemals als Waggis.
Das Sujet von 1950 war „Affeliebi“. Auf dem Wagen sitzend waren die "Schränzer" als Guggemusik sowie stehend die anderen Aktivmitglieder, welche Orangen, Mimosen, Räppli und Zettel verteilten.
Aber schon ab 1953 haben sie, aus heute nicht mehr bekannten Gründen, auf dem Wagen auf die Instrumente verzichtet und waren fortan nur noch als reine Wagenclique am Cortège unterwegs. Als Ersatz gässelten die "Schränzer", oder zumindest einige von Ihnen, fortan am Dienstagabend als Guggenmusik zu Fuss durch die Stadt. Wie lange jedoch das Guggenmusizieren tatsächlich noch praktiziert wurde lässt sich leider heute nicht mehr feststellen (bis 1967 ?)
Der Name Kloschterräbe-Schränzer wurde jedenfalls bis zur Fasnacht 1967 beibehalten. Ab 1968 nannte sich die Clique nur noch Kloschterräbe.
Als Erinnerungsstück an die Guggenmusikzeit hängt heute die original Tuba der "Schränzer" in unserem Cliquenkeller.
Dem Zeitgeist der 50er und 60er Jahre entsprechend gingen die "Schränzer", wie es sich für "richtige" Fasnächtler gehörte, an den Montag- bezw. Mittwochabenden natürlich auch an die damals sehr populären Masken- wie auch an die Kehrausbälle am Samstag nach der Fasnacht.
Im 1972 konnte die Clique einen eigenen Keller an der Theaterstrasse mieten, einen ehemaligen Kohlekeller, der mit sehr viel Fronarbeit und Herzblut zu einem funktionsfähigen Cliquenlokal gestaltet wurde.
Im 1977 schaffte sich die Clique dann eine eigenen Anhänger an, der bis heute Jahr für Jahr seinen Dienst am Cortège leistet. Im 2008 wurde dieser total renoviert und technisch überholt und entspricht nun den neusten Sicherheits- und Polizeivorschriften.
Im 1990 wurde der Keller generalüberholt, mit neuem Boden versehen, gestrichen, dekoriert und in den heutige Zustand gebracht. Mit einem grossen Einweihungsfest wurde das neu auferstandene Cliquenlokal am 15. Januar 1991 eingeweiht. Unser längjähriges Mitglied und Zeedeldichter Paul Bossert schuf zu diesem Anlass einen denkwürdigen Bangg von einem Geist, der sich vom Galgenhügel in unseren Keller verirrte und dort permanenten Unterschlupf fand. Und so wurde der 15. Januar zu unserem Källergaischtfescht, dem Tag an welchem fortan jedes Jahr der Geist sich "zeigt" und der neue Zeedel vorgelesen wird.
Die Kloschterräbe sind längst nicht mehr eine Quartier-Clique. Generationen- und Wohnortwechsel brachten es mit sich, dass die Mitglieder heute in ganz Basel und Umgebung ansässig sind. Doch einige davon sind noch immer mit den Kloschterräbe verbunden, einige wenige wohnen noch immer im Quartier, andere sind noch dort aufgewachsen oder haben zeitweise dort gewohnt.
Die Clique begeht ihre runden Jubiläen jeweils gebührlich. Unvergessen jedoch ist das 50. Jubiläum in 1999. Der Cortège Auftritt bestand aus einem Vortrab mit einer zweispännigen gelben Postkutsche mit ehemaligen Aktiven als Passagieren, einem Traktor in Form einer riesigen Geburtstagstorte und einem Wagen die Mittlere Brücke darstellend mit den Aktiven in Altfrangg Kostümen.
Die Kloschterräbe, heute mit rund 80 Mitgliedern, wovon max. 12 Aktive auf dem Wagen, haben ein reges gesellschaftliches Programm für die Mitglieder. Regelmässige Hocks und Anlässe in unserem Cliquenkeller, ein jährlicher „Bummel für alle“, ein Aktivenbummel, und dann die vorfasnächtlichen Anlässe des Källergaischtfeschts (Zeedelvernissage) immer am 15. Januar und der Wagenvernissage am Sonntag vor der Fasnacht. Unser Cliquenkeller, durchs Jahr ein privater Keller, ist jeweils während der drei Fasnachtstage auch für die Öffentlichkeit geöffnet.
Gründungsmitglieder 1949
Walter Bartocha Werner Braun Rösli Häni Walter Häni Gusti Häring Karl Heinimann |
Max Heinimann Paul Kneus René Nebel Hans Pfau Grittli Schneller Franz Seiz |
Obmänner
1949 - 1950 1951 - 1956 1957 - 1959 1960 - 1964 1965 1966 - 1968 1969 1970 - 1981 1982 - 2002 seit 2003 |
Hans Pfau René Nebel Werner Kirchhofer Otti Grether Werner Kirchhofer Max Schlag Otti Grether Ruedi Nussbaum Dölf Nussbaum Ronny Burkhalter |
Zeedeldichter
1950 - 1957 1958 - 1970 1971 - 1973 1974 - 1982 1983 1984 1985 - 2010 2011 - 2018 2019 & 2023 2024 |
?? Dölf Burkhardt Hansruedi Hartmann Dölf Burkhardt Clique Hansruedi Hartmann Paul Bossert Marco Nessi Paul Bossert (2020, 2021, 2022 keine FN/kein Zeedel) Marco Nessi |
Waagebau
Unser ehemaliger Waagebauchef Ruedi "Walvisch" - mittlerweilen Passivmitglied - war von 1980 - 2011 verantwortlich für die grandiosen - teilweise an den Grössenwahnsinn grenzenden - Wagen-kreationen mit denen wir den Cortège der Basler Fasnacht in den letzten Jahrzehnten unsicher gemacht haben und für welche wir in der Zwischenzeit bekannt sind. Dass unsere Clique einmal (1986) fast das Verkehrsstromnetz abmontiert hat, als wir mit einer übergrossen Dame auf den Cortège gingen, hat man uns in der Zwischenzeit wahrscheinlich verziehen. Walvisch war nicht nur ein Mann fürs Grobe, nein auch die Details waren ihm wichtig, was ihn oft dazu veranlasste noch im letzten Augenblick - also am Sonntagabend vor der Fasnacht- nach dem perfekten Extrautensil zu stöbern.
Hier sind ein paar Kostproben seiner Kreationen.
Unsere speggdaggulärschte Waage bis Hitte
E so n e Blaan vom Waagebauchef: ...und do dr fertig Waage
1990 Wäschpi-Gleenerey
Unsere Jubiläumswaage 1999
Das Modäll het dr Waagebauchef vo ...und do dr fertig Waage
unserem Jubiwaage gmacht dermit
me sich ka vorstelle was es alles z
baue git
Unsere ehem. Waagebauchef
Walvisch vor e baar Jeerli